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Kürzlich habe ich wieder einmal ein paar Bücher ins Regal sortiert und ein schmales unscheinbares He

Ich besitze es schon lange. Es ist ein ganz besonderes dünnes, leicht vergilbtes Büchlein. Es hat einen grünen Umschlag, der das Alter des Buches – 2. Auflage 1957 - erkennen lässt.


Der Titel ‚Altern als Problem für Künstler’. Es handelt sich um die Niederschrift des gleichnamigen Vortrages von Gottfried Benn, den er 1954 hielt.


Ich blättere ein wenig in den 48 Seiten. Auf Seite 8 habe ich vor vielen Jahren ein Zitat angestrichen. Es stammt von dem japanischen Maler Katsushika Hokusai (1760-1849) und ist für mich eines der schönsten Zitate, die Lust machen aufs Alter:


„Seit ich sechs Jahre alt bin, habe ich die Manie zu zeichnen gehabt. Gegen fünfzig Jahre hatte ich eine unendliche Menge von Zeichnungen veröffentlicht, aber alles was ich geschaffen hatte, ist nicht der Rede wert. Gegen das Alter von dreiundsiebzig Jahren ungefähr habe ich etwas von der wahren Natur der Tiere, der Kräuter, der Fische und Insekten begriffen. Folglich werde ich mit achtzig Jahren nochmals Fortschritte gemacht haben, mit neunzig Jahren werde ich das Geheimnis der Dinge durchschauen, und wenn ich hundertundzehn Jahre zähle, wird alles von mir, sei es auch nur ein Strich oder ein Punkt, lebendig sein.“


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